Das Schweriner Schloss liegt idyllisch auf der Insel im Schweriner See, beherbergt heute den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern und blickt auf eine über 1000-jährige Geschichte zurück.
Wechselvolle Geschichte
Spuren einer ersten Burganlage führen zurück bis ins 9. Jahrhundert, was darauf schließen lässt, dass die Insel mit der sumpfigen Umgebung bereits zu dieser Zeit besiedelt war. Die Eroberung 1160 durch Heinrich den Löwen, Herzog von Bayern und Sachsen, führt zur Errichtung einer Burg sowie der Gründung von Schwerin. Die Stadt gewinnt rasch an Bedeutung, als sie zum Bischofssitz aufsteigt und zum Knotenpunkt für die Christianisierung der damals dort beheimateten Slawenstämme wird. Auf der Burginsel entstehen in der Renaissance ein prächtiges Schloss sowie eine Schlosskirche, bei der es sich um den ersten protestantischen Kirchenbau in Mecklenburg handelt.
Meisterwerk des romantischen Historismus
Nach dem Umzug des Hofstaats nach Ludwigslust im Jahr 1764 verfiel das Schloss Schwerin, bis Großherzog Friedrich Franz II. nach dem überraschenden Tod seines Vaters 1842 an die Macht kommt. Er wünscht sich ein modernes Schloss, dessen Pracht gleichzeitig die Stärke der mecklenburgischen Fürstendynastie symbolisieren soll. Nach zwei abgelehnten Entwürfen wird der Architekt bei seiner Bildungsreise in Frankreich von dem Renaissanceschloss Chambord inspiriert. Mit dem Bau des Schweriner Schlosses ist dem Architekten ein Meisterwerk des romantischen Historismus gelungen, das bis zum Bau von Neuschwanstein unübertroffen blieb.