Das Schloss zählt zu den ersten des Loiretals und war früher eine riesige Anlage, von der leider nur ein Sechstel erhalten geblieben ist. Die prachtvolle Hubertuskapelle ist eines der noch existierenden Gebäude und ist Stil dekorativer Spätgotik gebaut. In ihrem Innern beherbergt sie eine kleine Tafel, die auf das Grab Leonardo da Vincis hinweist.
Damals und Heute
Wenn man Amboise heute besichtigt, muss man den Weg zwischen der Kapelle und dem Schloss im Freien zurücklegen, zu früheren Zeiten war das gesamte Gelände, das heute als Aussichtsterrasse dient, bebaut. So schlossen sich beispielsweise die Gemächer der Königin an die Kapelle an.
Da die Könige in früheren Jahrhunderten ständig durch ihr Königreich reisten, gab es damals nicht einen Königssitz, sondern mehrere Schlösser, in denen die Herrscher mit ihrem Hofstaat wohnten. Amboise war in Königsbesitz, seit sich der damalige Schlossherr Louis d’Amboise 1431 an einer Verschwörung gegen einen Favoriten des Königs Karl VII. beteiligte. Nach der Aufdeckung des Komplotts konnte er sich der Verurteilung zum Tod zwar entziehen, doch sein Schloss wurde ihm entzogen und ging in den königlichen Besitz über.
Amboise in der Renaissance
Ludwig XI. ließ Amboise zu einen prächtigen gotischen Palast umbauen. Begeistert vom Stil der Renaissance, holt er italienische Künstler an seinen Hof, die dazu beitragen dem Schloss den Stil der italienischen Renaissance verleihen. Den Höhepunkt seines Ruhms erreicht Amboise jedoch, als Francois I. Leonardo da Vinci aus Italien kommen lässt. Während der Religionskriege wendet sich der Hof zunehmend vom Schloss ab. Nach der teilweisen Zerstörung ein Jahrhundert später, der Nutzung als Gefängnis und dem Abriss von fast zwei Drittel des Schlosses unter Napoleon, beginnen ab dem 19. Jahrhundert zahlreiche Renovierungsarbeiten, die dem Schloss einen Teil seines früheren Glanzes zurückgeben.