Die Geschichte von Schloss Lancaster begann bereits in der römischen Antike und die Vielzahl bedeutender Ereignisse, die sich dort abspielten, macht es zu einem der interessantesten heute noch erhaltenen Anwesen Großbritanniens.
Henkersmahlzeiten und Hinrichtungen
Verurteilte Verbrecher mussten in einer Prozession vom Schloss durch die Stadt laufen. Am Goldenen Löwen durften sie jedoch einen letzten Drink zu sich nehmen, ehe sie zum Ort ihrer Hinrichtung gebracht wurden. Im 19. Jahrhundert fanden die Hinrichtungen direkt beim Schloss statt, an einer Ecke zwischen dem Turm und der Mauer. In Schloss Lancaster fanden über 200 Hinrichtungen statt, wobei nur 43 verurteilte Mörder waren. Die anderen Todeskandidaten hatten sich anderer Verbrechen, wie beispielsweise Viehdiebstahl, schuldig gemacht. Die letzte Hinrichtung fand am 25. März 1865 statt, als Stephen Burke für den Mord an seiner Ehefrau gehängt wurde.
Die Gerichtsverfahren der “Hexen von Lancashire”
Im 17. Jahrhundert war der Glaube an Hexen und Zauberei weit verbreitet. So kam es dazu, dass König James I. in einem Gesetz nicht nur deren Existenz anerkannte, sondern deren Wirken mit der Todesstrafe belegte. Ein besonders spektakulärer Fall waren die Hexen von Lancashire, deren Gerichtsverfahren im August 1612 begann. Viele der vorgebrachten Beweise waren nicht schlüssig und beruhten auf Gerüchten und Falschaussagen. Trotzdem wurden nach 3 Tagen Verhandlung 10 Menschen zum Tode verurteilt.